Freitag, 28. Juli 2017

Norwegen - Tag 08

Highlighttag


Da wir uns für die Nacht eine Hütte genommen hatten, konnten wir bis auf die Dinge in meiner Rolle (mein Zelt, meine Isomatte, meinen Schlafsack) alles gut trocknen, denn grundsätzlich verfügen norwegische Unterkünfte über Elektroheizungen, die wir ausgiebig und in voller Heizstufe nutzten.
Zum Morgenbeginn nieselte es noch leicht und sehr große Pfützen zeugten noch von dem nächtlichen Unwetter, welches wir wohl behütet in unserer Holzbehausung überstanden.
Den Nieselregen saßen wir bei einem ausgiebigen Frühstück aus, sattelten in Ruhe unsere Mulis und nahmen zum Abschied diesese schönen Campingplatzes noch ein paar Bilder der näheren Umgebung auf.



  
 










 


Unser erstes Tagesziel war ein versteckter Wasserfall, von welchem mein Bruder im Internet gelesen hatte. Diesen suchten wir in noch recht sonnigem Wetter auf.

Nein, das war er nicht. An diesen kleinere Wasserfall, bei dem wir vermuteten, es handle sich um die Internetempfehlung, kamen wir nicht ganz heran.
Auch ein Einheimischer, den wir um Rat frugen, wusste keinen Weg dorthin.































Doch trotzdem machte ich mal wieder ein Video von Wasser.
So ganz aus der Nähe von dem, vom Fossen gespeißten Bach, u.a., um einmal das Getose des Wassers zu verdeutlichen:





Kurz darauf trafen wir auf den Richtigen und das bei TOP Wetter:




An diesem Fossen trafen wir ein weiteres, aus dem Saarland kommendes Motorradfahrerpaar. Das war aber nicht die einzige Begegnung, denn unmittelbar und nachdem sie sich der Regenkombis entledigt hatten und später hinter uns auf den Berg fuhren, da sollten wir sie ums Eck wieder sehen.

Hier, unter dem Dach einer ehemaligen Tankstelle, in unmittelbarer Nähe zu einem Hondahändler, schlüpften wir nämlich alle wieder in das Gummizeug, warteten kurz und beschlossen, da der Starkregen nicht aufhörte, dennoch weiter zu fahren, nur um nach der nächsten Biegung, dem nächsten Tunnel wieder im strahlenden Sonnenschein durch ein Tal zu fahren.
Hier sah es so aus, als ob es nie geregnet hätte.

Abwechslungsreich wie die beeindruckende Landschaft war auch das Wetter, Sonne, Niesel, Bewölkung, Regen, Starkregen und Wassereinbrüche in den Klamotten. Schon wieder wurden wir streckenweise bis auf die Knochen nass.

Bei der Einfahrt in den Sognefjord begrüßte uns regelrecht der Zuckerhut.
 




Da das Wetter mehr als wechselhaft und meist regnerisch war, beschlossen wir, in den Regenkombis zu bleiben, denn es zeichnete sich ab:
Wirst Du einmal in Norwegen nass, bist du es den ganzen Tag.
Aber "In Norge regnet es nicht im Sommer!" 😅

In Aurlandsvangen fuhren wir die Serpentinen hoch zum Stegastein, um dort die herrliche Aussicht auf den Fjord zu genießen. Serpentinen im Regen, bei Sonnengegenlicht, eine Herausforderung für den durchnässten Motard.



Hier hatte ich auf dem naheliegenden Parkplatz eine kleine Unterhaltung mit einem englischen Rentner. Der Opa kam am Gehstock in Begleitung seiner Tochter, vlt. war es auch seine Krankenpflegerin, klapprigen Schrittes auf meine Tiger 800XC zu, betrachtete sie bewundernd und sprach mich dann wegen der Triumph an. Neben tehnischen Details und Erfahrungen mit, bzw. Bewertung zur Maschine, war ihm eine Frage ganz wichtig: War die Maschine aus Fernost oder aus England?
Als ich ihm erklären konnte, dass ich das first-edition-Modell, erschienen in April 2011, von mir neu im August des selben Jahres gekauft, habe und diese Maschine tatsächlich aus Hinckley stammt, strahlten seine Augen.
Der Opa wurde so fit, dass ich befürchtete, der erklimmt gleich die Maschine und macht sich auf große Norge-Tour 😉


Da wir Europas längsten Tunnel, tja die Norge buddeln was das Zeug hält und weil sie es können, nicht durchqueren wollten, fuhren wir direkt über den Snowvegen.
Der Pass war erst vor kurzem geöffnet worden. Oben wussten und konnten wir sehen, warum.















Die bizarre und karge Landschaft mit grauem Fels, grünen Gräsern und Flechten, gepaart mit dem Weiß des Schnees und dem Blau der Seen versuchte uns zu beeindrucken und für die bisherigen Strapazen zu entschädigen. Ich denke, es ist der Natur gelungen.



Nachdem wir aus kalter Passhöhe von beinah 1400 Meter nach Laerdal abgestiegen waren, fuhren wir wieder in starkem Regen. Die alte und historische Straße führte uns nach Borgund. Auf dem Weg zur Stabkirche und vor Ort konnten wir nur Bilder im Regen aufnehmen.


 

Pünktlich, nach dem Besuch der Kirche und des naheliegenden Informationszentrum, klarte das Wetter auf und wurde sehr sonnig. Nur die Straßen verblieben im feuchten Nass.
Auf dem Hinweg hatten wir einen berauschenden Wildbach gesehen, welchen wir mit unseren Action-Cams auf dem Rückweg im Film einfangen wollten:


Da uns der im trockenen zu Hause gewählte Campingplatz nicht so recht zusagte, fuhren wir weitere Plätze ab, um ein Heim für unser Zelt zu finden.
Durch all unsere erlebten Highlights, durch die ständigen Wetterschwankungen, das damit verbundene langsame Vorankommen, war es bereits sehr spät. Zudem setzte sich erneut unser "Freund" in Form von Starkregen in Szene.
Hierdurch beschlossen wir, nochmals eine Hütte für die kommende Nacht aufzusuchen.
In einer "Tunnel-, Fährkai-, Fähre-, Fährkai- und Tunnelkombination" ging es über den Sogndalfjord und in Vesterland kehrten wir in eine Ferienwohnung ein:






Ich wusste und weiß es bis heute nicht, ist das norwegischer Einrichtungsstil oder machen die das nur für die Touris:

Die Bude war "overkitscht" 🙈

Warum hatte ich nur ständig den Song der Ärzte im Kopf? 😉

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